Wie alles begann: Der Start von PP&P

Cover der dritten Auflage der ersten Edition von "Plüsch, Power & Plunder" (PP&P) mit einem Teddybären im Karateanzug

In den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts (ihr wisst schon, wilde Schulterpolster, seltsame Frisuren, Musik, die man heute dauernd wieder hört) begann die lange und verworrene Geschichte der Plüschis.

Mit Plüsch, Power & Plunder (PP&P) erschien die Urform aller Rollenspiele rund um lebende Plüschtiere. Der Autor dieses Werks, das bei seinem Erscheinen für einige Furore sorgte, war Norbert Matausch, der das handgeheftete, kopierte A5-Heftchen mit seinem Ein-Personen-Verlag Imagination Kings herausbrachte.

Wann genau dies geschah, ist heute schwer festzustellen. Verschiedene Quellen vermelden, dass die erste Auflage des Hefts schon 1984 erschienen ist, wahrscheinlicher ist aber das Jahr 1986, da Norbert Matausch erst 1970 geboren wurde.

Die fiktive Welt von Plüsch¸ Power & Plunder war scheinbar unsere eigene, und doch nahmen die Spielenden und ihre Charaktere sie mit komplett anderen Augen wahr. Sie übernahmen nämlich die Rolle lebender Plüschtiere jeglicher Form und Farbe. In ihren Rollen konnten sie allerlei Unsinn anstellen, mussten jedoch immer darauf achten, dass die „Großen Trampler“ (sprich, die Menschen) sie nicht erwischten. Denn ihre Existenz musste ein Geheimnis bleiben.

Das Spiel erschien zu einer Zeit, als Das Schwarze Auge und Dungeons & Dragons den Markt noch extremer beherrschten als heute. Es gab kaum professionell produzierte Alternativen, und an ein humoristisches Rollenspiel, das noch dazu scheinbar in etwas Ähnlichem wie unserer eigenen Realität spielte, dachte niemand in Deutschland. PP&P hatte also trotz seines wenig ansprechenden Äußeren also den Vorteil, dass es völlig einzigartig war.

Womit trotzdem niemand gerechnet hatte, wohl nicht einmal der junge Verleger selbst, war der Erfolg, denn das Heft verkaufte sich im dreistelligen Bereich, was zu zu mehreren Nachdrucken mit kleineren Veränderungen führte, vermutlich in den Jahren 1988 und 1991 (das oben stehende Titelbild stammt von der letzten Ausgabe).

Irgendwann jedoch zeichnete sich ab, dass das Spiel in professionellere Hände gegeben werden musste. Doch dazu an anderer Stelle mehr.


Auch wenn Norbert heute nichts mehr mit Plüschis am Hut hat, könnt ihr seine aktuellen Arbeiten übrigens in seinem Blog Darkworm Colt finden.

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